"Es gibt kein Bier auf Hawaii ..."

Der eine oder andere aeltere Blog-Leser kennt sich noch diesen 1.000 Jahre alten Hit. Aus gewoehnlich gut unterrichteten Kreisen weiss ich, dass das alles Quatsch ist. Es gibt Bier auf Hawaii. Wer sich jetzt fragt, warum ich das hier ausfuehre, obwohl ich doch gar nicht auf Hawaii bin, der muss sich noch etwas gedulden. Ich komme spaeter nochmal darauf zurueck.

 

Ich bin zur Zeit in Malaysia. Eigentlich wollte ich hier gar nicht stoppen, aber jetzt hat es sich halt so ergeben. Malaysia ist ein moslemisches Land, d.h., die Kirchen heissen Moscheen, die Frauen tragen Kopftuecher und mit dem Alkohol hat man es hier angeblich nicht so. Dass man zumindest in Kuala Lumpur Touristen gegenueber etwas liberaler verhaelt, davon konnte ich mich schon an meinem ersten Tag ueberzeugen. Ich hatte ja etwas Zeit totzuschlagen und so bin ich als erstes nach Chinatown gefahren. Ich hatte Hunger, ich hatte Durst. Es war schliesslich Mittagszeit. Ich hatte die Wahl zwischen tausenden Restaurants, Imbissstaenden und Strassenverkaeufern, die mir alle akzeptabel erschienen. Meine Wahl fiel dann auf eine sehr gut aussehende junge Frau, der ich auch gefollgt waere, wenn sie mich gebeten haette, mit ihr das schmutzige Geschirr abzuwaschen. Sie koederte mich mit dem aeltesten Trick der Welt: "Kaltes Bier". Da laesst man(n) sich natuerlich nicht zweimal koedern. Und schon stand ein grosses "Tiger" auf meinem Tisch. Das Leben kann sooooo schoen sein.

 

In meinem Hotel auf Pulau Perhetian Kecil war das schon etwas ganz anderes. Alle Lebensmittel mussten mit dem Boot rangeschafft werden und normalerweise funktionierte das auch sehr gut. War etwas aus, wurde es am naechsten Tag halt beschafft. Und dann kam das boese Erwachen. Am 2. Tag war das Bier alle und keiner machte Anstalten, neues zu besorgen. Unglaublich. Versetzt euch mal in meine Lage. Nach einem harten Tag am Strand, an dem ich geschnorchelt und den Wellen zugesehen habe, ist ein kleines Bier doch nicht zuviel verlangt, oder? Stattdessen gab es frisch zubereiteten Melonensaft oder Bananenshake. Igitt, von dem vielen Zucker werde ich noch ganz dick. :-)

 

Um nochmal auf das obige Lied zurueckzukommen. Ich glaube, der Komponist wollte schreiben: "Es gibt kein Bier auf Pulau Perhetian Kecil ..." Da sich das aber bloed singen laesst (gerade, wenn man kein Bier hatte), hat er den Text einfach umgeschrieben. Ja, so einfach ist Popgeschichte.

 

Ansonsten eignen sich die Inseln super zum Schnorcheln - Korallen, tausende bunte Fische, Reefsharks und Schildkroeten. Ein bisschen mulmig wurde mir, als ich zweimal von einem Terroristenfisch "angegriffen" wurde. Dieses kleine Viech machte sich gar nichts daraus, dass ich es mehrfach mit der Hand weggeschoben habe. Der kam immer wieder an, um an mir "rumzuknappern". Und Fische gehoeren nicht zu dem kleinen Kreis, denen ich sowas gestatten wuerde. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass es sich um einen so genannten Cleanerfisch handelte, der doch nur spielen wollte.

 

Diese ganze Aufregung war dann irgendwann zu viel fuer mich und so bin ich gestern wieder zurueck nach Kuala Lumpur gefahren. Von dem schweren Erdbeben auf Sumatra habe ich nichts mitbekommen.

 

Fuer mich geht es morgen weiter nach Phuket, Thailand.

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Kommentare: 2
  • #1

    Christian N. aus HL (Mittwoch, 07 Oktober 2009 09:15)

    Hallo Ingo,

    ich dachte, Cleanerfische säubern andere Lebewesen. Geh doch mal duschen. ;-)

    Christian

  • #2

    Ingo - himself (Mittwoch, 07 Oktober 2009 16:52)

    Christian, duschen wird ueberbewertet. :-)